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Wie unterscheiden sich Entschuldigungen im Job von privaten Entschuldigungen?

Veröffentlicht am 09.05.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Leider lassen sich Fehler im Job nicht vermeiden, selbst wenn man sehr gewissenhaft arbeitet. Häufig sind Fehler im beruflichen Bereich finanziell gravierender als im privaten Kontext, weil falsche Entscheidungen in einem Betrieb immense Kosten nach sich ziehen können.

 
Zuhören statt verurteilen fördert eine gute Teamleistung

Wenn Sie als Führungskraft eine gute Gesprächsatmosphäre schaffen möchten, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur Erfolge präsentieren, sondern auch Fehler zugeben, sollten Sie gutes Zuhören trainieren. Dabei ist es hilfreich, diese grundlegenden Prinzipien nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Bereich anzuwenden und zu üben.

Beispielsweise wird häufig vergessen, bei schwierigen Gesprächen Störquellen wie Smartphones leise zu stellen oder gleich ganz wegzulegen. Unruhige Räume (zum Beispiel Grossraumbüros, Kantinen oder Cafés) sind selbstverständlich nicht für ein vertrauensvolles Gespräch geeignet.

Auch wenn es schwerfällt, sollten Sie keine schnellen Urteile fällen und sich auch nicht von wortreichen Entschuldigungen beindrucken lassen, sondern die Situation stets mit nüchternem Blick betrachten. Manchmal hilft etwas zeitlicher Abstand, um einzuschätzen: Weshalb ist genau dieser Fehler passiert?

Und wie können Sie ähnliche Fehler in Zukunft vermeiden? Wenn Sie als Chef oder Chefin eine Entschuldigung nicht direkt annehmen können, sollten Sie ein Folgegespräch vereinbaren. Auch bei Freunden oder im Familienkreis kann es sinnvoll sein, herausfordernde Gespräche auf mehrere Etappen aufzuteilen und das Gesagte erst einmal auf sich wirken zu lassen.

Das Zugeben von Fehlern ist kein Zeichen von Schwäche

Die Zeiten haben sich geändert: Es wird nicht mehr davon ausgegangen, dass eine perfekte Führungskraft immer die besten Entscheidungen trifft. Sondern dass sie zugeben kann, dass eine Entscheidung auf Basis der damaligen Zahlen und Daten getroffen wurde und im Nachhinein eventuell nicht die beste Lösung war.

Wenn ein Chef sich nicht selbst auf einen imaginären Sockel stellt, bleiben auch die Ansprüche an die Mitarbeitenden auf einem realistischen Niveau. Das bedeutet: Führungskräfte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und eigene Unzulänglichkeiten zugeben.

Manchmal hilft auch Humor, um eine angespannte Situation zu entschärfen. Im privaten Bereich wie im Job gilt die Devise: Wenn ich aus einem Fehler eine Lektion lernen darf, hat sich dieser Fehler schon gelohnt.

In vielen Betrieben mangelt es an einer gesunden Fehlerkultur

Ein Team, in dem die Angst vor Fehlern das vorherrschende Gefühl ist, kann nicht zu Höchstleistungen auflaufen. Aus diesem Grund sind Unternehmen gut beraten, eine positive Fehlerkultur zu fördern und einen pragmatischen Umgang mit Fehlern zu fordern. Das ist nicht nur aus Gründen der Menschlichkeit sinnvoll, sondern auch aus wirtschaftlichem Interesse.

Wer sich einredet, dass hoch qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen jederzeit perfekte Leistungen erbringen und stets die richtigen Entscheidungen treffen, lebt in einer Blase, die weit entfernt ist von einer realistischen Arbeitswelt. Es sollte jederzeit ein kühler Kopf bewahrt werden.

Dabei ist es wichtig, dass Sie die Hintergründe der Situation erläutern und verständlich machen, weshalb es zu dem spezifischen Fehler gekommen ist. Eine positive Kommunikationskultur ist für die Zusammenarbeit im Team und letztendlich für den Unternehmenserfolg wesentlich.