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Empathische Leitung und erfolgreiche Leistung - wie hängt beides zusammen?

Veröffentlicht am 21.11.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Empathische Führung gilt als das neue Leitziel. Sie soll garantieren, dass sich Mitarbeiter im Unternehmen wohlfühlen und die Arbeitgeberattraktivität steigern. Doch das sind nicht die einzigen Ziele. Studien zeigen, dass eine positive Bindung zum Unternehmen auch die Leistung steigert.
Lange Zeit wurde von Führungskräften vor allem Machtworte erwartet. Heute zeigt sich, wie wichtig auch das Mitfühlen ist. Verbindungen zwischen Menschen werden über die Kommunikationskultur geschaffen. Mit einem Austausch, in dem sich Mitarbeiter gut aufgehoben fühlen, binden Unternehmen gute Mitarbeiter langfristig an sich. In der US-amerikanischen Debatte über Personalpolitik gibt es dafür einen eigenen Fachbegriff: "Engagement".

Empathische Führung fördert Engagement und die Produktivität

Der englischsprachige Begriff hebt darauf ab, wie sehr sich einzelne Mitarbeiter dem Unternehmen verbunden fühlen. Dieses Verbundenheitsgefühl hat nicht nur etwas mit Verpflichtungen oder dem laufendem Arbeitsvertrag zu tun. Zahlreiche andere Aspekte spielen für das Engagement eine Rolle: Gibt es einen Teamgeist im Kollegium? Werden Mitarbeiter von Führungskräften ernstgenommen und im Unternehmen beruflich gefördert? Arbeitet man gemeinsam an einem sinnstiftenden Projekt, für das man sich gerne einbringt.

Erhebungen rund um das Engagement zeigen, dass eine Arbeitswelt ohne Empathie zu weniger Engagement führt. Mitarbeiter fühlen keine Bindung mehr zum Unternehmen. Das hat fatale Folgen für die Produktivität. Missverständnisse und unnötige Streitigkeiten nehmen zu. Es werden weniger Dinge erledigt und das Personal empfindet manche Aufgabe als sinnlos. Im schlimmsten Fall kann eine innerliche Kündigung und der sprichwörtliche "Arbeit nach Dienst" die Folge sein.

Ausserdem bewerben gerade qualifizierte Fachkräfte sich aktiv für andere Arbeitsstellen. Auf der anderen Seite steigert ein unterstützendes Umfeld die Motivation. Herausforderungen werden hier gerne angenommen. Dabei wissen die Mitarbeiter, dass sie auf eine ernst gemeinte Unterstützung zählen können. Dinge wie diese bewirken eine bessere Leistung. Aber wie erreicht man sie?

Führungskräfte müssen das Zuhören lernen

Für viele ist dies der erste Schritt zum empathischen Führungsstil. Aus ihrer bisherigen Arbeit sind sie es gewohnt, vor allem zu reden und anzuweisen. Dadurch kommen die Gesprächsmomente gar nicht zustande, in denen Mitarbeiter ihre Ideen und Wünsche selbst einbringen können. Eine Führungskraft sollte sich am besten täglich für fünf Personen mindestens fünf Minuten Zeit nehmen und einfach zuhören, was diese zu sagen hat. Dabei geht es um die Anliegen des Mitarbeiters und nicht die der Führungskraft. Dieser Austausch kann nicht nur viele tolle Ideen einbringen. Er schafft eine neue Kultur des verbindenden Gesprächs.

Machen Sie sich das Loben zur Gewohnheit

Führungskräfte sollten täglich überlegen, was heute Positives erreicht wurde. Anschliessend wenden Sie sich in einem persönlichen Gespräch kurz an den Mitarbeiter, der dies geleistet hat. Sprechen Sie ihm oder ihr ein Lob aus und machen Sie deutlich, was toll gelaufen ist. Der Vorteil dieser Vorgehensweise? Die guten Lösungen werden zur Routine. Sie sammeln nützliche Vorschläge und werden auch Ideen für die Förderung und Personalentwicklung finden.