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Können sich Probleme am Arbeitsplatz auf die Gesundheit auswirken?

Veröffentlicht am 14.11.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Die Gesundheit von Arbeitnehmern wird von der Situation am Arbeitsplatz beeinflusst. Kommt es zu Problemen mit Kollegen oder Vorgesetzten, ist die Arbeit nicht erfüllend oder langweilig, können sich diese Rahmenbedingungen negativ auf die Gesundheit auswirken. Umgekehrt hat ein guter Arbeitsplatz eine stabilisierende und unterstützende Wirkung. Welchen Zusammenhang es zwischen Psyche und körperliche Verfassung gibt, und welche Auswirkungen ein guter beziehungsweise schlechter Arbeitsplatz auf Körper, Geist und Seele haben können - lesen Sie mehr.
Psychosomatische Krankheitsbilder

Die Psychosomatik beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen dem Körper, dem sogenannten Soma, und der Psyche, die im Alltag häufig zu beobachten sind. Beispiele sind die Prüfungsangst von Prüfungskandidaten, die mit Angstschweiss, Panikattacken oder Durchfall verbunden sein kann. Kummer, Ärger, Belastungen und Stress schlagen sich oftmals sprichwörtlich auf den Magen.

Halten Belastungen, Lebenskrisen, schwierige Lebensumstände oder auch Probleme und Konflikte am Arbeitsplatz über einen längeren Zeitraum an, können sie körperliche Beschwerden und Erkrankungen auslösen. Dabei kann es sich um körperliche Beschwerden ohne ausreichend erklärenden organischen Befund, zum Beispiel funktionelle Störungen des Herz-Kreislauf-Systems oder des Verdauungstraktes, handeln.

Möglich sind auch schwere körperliche Erkrankungen, die durch psychische Faktoren beeinflusst werden, zum Beispiel Tinnitus, Hauterkrankungen oder eine koronare Herzerkrankung. Auch Störungen des Essverhaltens sowie Konversionsstörungen, zum Beispiel psychogene Lähmungen, Stimmstörungen oder psychogene Blindheit, gehören zu den psychosomatischen Erkrankungen.

Herausforderung der Psychosomatik in der Schweiz

Im Gegensatz zu Österreich oder Deutschland gibt es in der Schweiz keinen Facharzttitel für Psychosomatik. Und so besteht in der Schweiz diesbezüglich noch Nachholbedarf. Das Problem besteht darin, dass Psychologen keine fundierte medizinische Ausbildung haben. Psychiater sehen sich zwar für Psychosomatik qualifiziert, allerdings fehlt ihnen das Wissen, um somatische Befunde zu interpretieren.

Ein Beispiel ist Herzrasen, bei dem man unterscheiden können muss, ob es sich um eine Panikattacke oder um ein somatisch-strukturelles Herzproblem handelt. Doch auch in der Schweiz steigt der Stellenwert der Psychosomatik, was gleichermassen für die wachsende Anzahl ausgewiesener Psychosomatiker gilt.

Psychosomatische Erkrankungen durch einen guten Arbeitsplatz vermeiden

Präventionsmassnahmen sind ein wesentlichen Teil im Umgang mit psychosomatischen Erkrankungen. Insoweit haben Arbeitgeber erheblichen Einfluss auf die Schaffung gesunder Arbeitsbedingungen, während individuelle Prävention oft schwieriger ist. So stossen beispielsweise Achtsamkeitskurse, die unter anderem Ernährungs- und Stressbewältigungstipps vermitteln, häufig auf wenig Resonanz. Das bedeutet, dass bekannte Strategien zur Stressbewältigung im Alltag oftmals nicht oder nicht umfassend umgesetzt werden.

Insoweit kommt Vertrauenspersonen im Unternehmen sowie die Sensibilisierung von Führungskräften für die Bedürfnisse der Mitarbeiter eine besondere Rolle im Unternehmen zu. Sie sind grundlegende Elemente in der Prävention psychosomatischer Erkrankungen und der Intervention psychosomatischer Beschwerden. Abwechslungsreiche Aufgaben, ein gutes Arbeitsklima und Arbeitsumfeld sowie achtsames Verhalten seitens der Führungskräfte können dazu beitragen, das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu steigern und so psychosomatischen Erkrankungen vorzubeugen.

Festzuhalten ist, dass Unternehmen angehalten sind, psychosomatische Erkrankungen ihrer Mitarbeiter ernst zu nehmen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen, um das Arbeitsumfeld und die psychische Gesundheit zu verbessern.