Entlassungen und Stellenzuwachs auf dem Arbeitsmarkt - was sind die Gründe?
Veröffentlicht am 14.12.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Die Meldungen vom Schweizer Arbeitsmarkt sind im Jahre 2023 sehr unterschiedlich: Auf der einen Seite melden Unternehmen, dass sie eine grössere Anzahl an Mitarbeitern entlassen. Die Anzahl der offenen Stellen ist in der Schweiz dennoch gewachsen. Wie passt das zusammen? Die Antwort ist einleuchtend: Es handelt sich um verschiedene Branchen. Vor allem Unternehmen, die vom Fachkräftemangel betroffen sind, schreiben Stellen aus.
Unternehmen reduzieren die Anzahl der Mitarbeitenden
Im Jahre 2023 melden in der Schweiz Unternehmen verschiedener Branchen, dass sie sich von Mitarbeitern trennen werden. Dabei handelt es sich nicht nur um einzelne Beschäftigte, sondern um eine grössere Anzahl an Mitarbeitern, die das Unternehmen in absehbarer Zeit verlassen müssen. Einige Firmen planen ihre Zukunft nur noch mit der Hälfte der Belegschaft. Die Ursachen für den massiven Stellenabbau sind ganz unterschiedlich:
Aufgrund der Wirtschaftskrise hat sich die Auftragslage bei einigen Unternehmen verschlechtert. In der Folge ist es nicht mehr möglich, alle Mitarbeiter im Unternehmen zu behalten.
Für die Expansion benötigen einige Unternehmen Kredite. Es ist notwendig, neue Arbeitsmittel zu kaufen oder in neue Firmenräume zu investieren. Im Zuge der Wirtschaftskrise sind Finanzierungen sehr teuer geworden. Ist es nicht möglich, die Kosten zu tragen, lassen sich die Investitionen nicht realisieren. Dies kann dazu führen, dass Mitarbeiter keine Aufgaben mehr haben und das Unternehmen verlassen müssen.
Die Wirtschaftskrise hat die Schweiz in vielen Bereichen erreicht. Die Kosten für Energie sind gestiegen, ebenso die Preise für Rohstoffe und die Löhne und Gehälter. Dies verteuert die Produktion, aber auch andere Arbeitsbereiche. In der Folge entscheiden sich einige Unternehmen, den Standort Schweiz aufzugeben.
Dabei entscheiden sich einige Firmen für einen Umzug des Unternehmenssitzes nach Bulgarien. Dort sind die Löhne und die Produktionskosten niedriger. Die Transportkosten sind hingegen günstig, da Bulgarien nicht so weit von der Schweiz entfernt liegt. So werden dort Arbeitsplätze geschaffen, die in der Schweiz wegfallen.
Offene Stellen in Branchen mit Fachkräftemangel
Während verschiedene Unternehmen in der Schweiz Mitarbeiter entlassen, schreiben andere offene Stellen aus. Somit ist der Arbeitsmarkt trotz der Entlassungen stabil. Freie Arbeitsplätze gibt es vornehmlich in den Bereichen, in denen ein Fachkräftemangel herrscht. In der Schweiz werden dringend Arbeitskräfte gesucht, die im Bereich der MEM-Industrie tätig sein möchten. Dabei hat eine Ausbildung in einem der drei Tätigkeitsfelder eine hohe Relevanz. Aber auch Bewerbungen von Quereinsteigern sind willkommen.
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Entlassungen von Mitarbeitern werden in der Statistik von der Anzahl der offenen Stellen ausgeglichen. Somit bleibt der Arbeitsmarkt stabil. Innerlich gibt es aber Bewegungen, die auf die Wirtschaftskrise auf der einen und den Fachkräftemangel auf der anderen Seite zurückzuführen sind. Es gibt nach wie vor ein grosses Angebot an offenen Stellen. Bewerber müssen für einen Branchenwechsel offen sein. Dann gibt es ein breites Stellenangebot mit interessanten Arbeits- und Aufstiegsmöglichkeiten.