Der CV als Türöffner: Wie lang sollte Ihr Lebenslauf sein?
Veröffentlicht am 07.11.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Eine Studie verrät, dass Personaler nur wenige Sekunden mit der Sichtung von Lebensläufen verbringen. Ein zu langer und unübersichtlicher Lebenslauf (CV, Curriculum Vitae) kann sich daher ungünstig auf mögliche Chancen im Bewerbungsprozess auswirken. Worauf Sie achten müssen und wie die Künstliche Intelligenz diesen Prozess verändert.
Das Motivationsschreiben rückt in den Hintergrund
Jugendliche Bewerber setzen bei der Bewerbung besonders auf den Lebenslauf. Motivationsschreiben seien laut Experten daher nicht mehr zeitgemäss. Wie so oft scheiden sich auch hier die Geister, und es gibt Stimmen, die dieses Schreiben nach wie vor fordern. Dies führt dazu, dass einige Bewerber ihren Lebenslauf mit weiteren Informationen unnötig in die Länge ziehen.
Es wird versucht, dort die Inhalte aus dem Motivationsschreiben unterzubringen. Eine Studie von Stepstone zeigt aber, dass Personaler im Schnitt lediglich 43 Sekunden mit der Sichtung von Lebensläufen verbringen. Hier entscheidet sich demnach innerhalb weniger Sekunden, ob ein Bewerber in die engere Auswahl fällt oder für die Position nicht weiter infrage kommt.
Weitere Gründe für zu lange Lebensläufe
Aber nicht nur der Wegfall des Motivationsschreibens führt zu immer längeren Lebensläufen. Schlüsselwörter für die automatische Auswertung der Bewerbungsunterlagen sind ein weiterer Grund, warum Lebensläufe sich unnötig in die Länge ziehen. Die Bewerber versprechen sich durch den Einsatz von Schlagwörtern aus der Stellenanzeige bessere Erfolgschancen, wenn diese auch in den eigenen Bewerbungsunterlagen auftauchen. Wohl dosiert eingesetzt, hat diese Idee durchaus ihre Berechtigung.
Aber auch hier gilt, übertreiben Sie es nicht mit der Verwendung dieser Wörter. Zwar ist es durchaus richtig, dass vermehrt Unternehmen auf Künstliche Intelligenz im Bewerbungsprozess setzen, aber der Lebenslauf sollte dennoch nicht nur aus Schlüsselwörtern bestehen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz kann aber bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen durchaus hilfreich sein. Allerdings sollten Sie die Grobentwürfe nicht einfach kopieren, sondern eigene Erfahrungen und Gedanken in die Erstellung der Unterlagen einfliessen lassen.
Eine optimale Länge für den Lebenslauf wählen
Ob ein Personaler in 43 Sekunden Zeit hat, sich drei Seiten Lebenslauf oder mehr durchzulesen, ist durchaus fraglich. Dieses Dokument sollte daher das Wesentliche auf den Punkt bringen und sich nicht zu sehr in die Länge ziehen. Die Bewerbungsunterlagen von Schulabgängern fallen oft deutlich kürzer aus als die Unterlagen von Bewerbern mit viel Berufserfahrung. Aber auch für berufserfahrene Bewerber gilt: Fokussieren Sie sich auf das Wesentliche und die relevanten Daten für die Stelle, auf die Sie sich bewerben möchten.
Die Abiturnote ist bei Bewerbern mit viel Berufserfahrung nicht mehr die ausschlaggebende Komponente in einer Bewerbung. Eine weitere Entwicklung zeigt, dass der Lebenslauf mancherorts nicht mehr das Mass aller Dinge ist: So gibt es bereits online die Möglichkeit, sich auch ohne Lebenslauf zu bewerben. In manchen Branchen sind die Unternehmen durchaus froh, wenn sich überhaupt ein Bewerber auf die offenen Stellen meldet. Auch hier können Sie mit einem wohlformulierten Lebenslauf durchaus punkten.