Wie äussere ich meinen Gehaltswunsch im Bewerbungsgespräch?
Veröffentlicht am 19.12.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Das Auftreten in einem Bewerbungsgespräch sollte von Entschlossenheit und Selbstbewusstsein geprägt sein. Sie bringen Fähigkeiten und Erfahrungen mit, die Sie präsentieren möchten. Ebenso entschlossen dürfen Sie in Ihre Gehaltsverhandlungen gehen. Doch einige Kleinigkeiten gibt es dennoch zu beachten.
Den passenden Zeitpunkt im Gespräch abwarten
Die Gehaltsverhandlung ist ein sensibler Teil des Bewerbungsgesprächs. Sie können Fehler machen, die im schlimmsten Falle zur Folge haben, dass Sie die Stelle nicht bekommen. Angesichts dessen ist eine gute Vorbereitung auf das Gespräch essenziell. Warten Sie zunächst die Gesprächsführung durch den Personalchef ab. Zunächst geht es um die Inhalte im Job und um Ihre Qualifikation. Das Gehalt ist in der Regel erst zum Ende des Gesprächs ein Thema. Oftmals eröffnet es der Personalchef. Doch auch Sie können die Initiative ergreifen. Empfehlenswert ist das erst, wenn die anderen Inhalte besprochen wurden.
So können Sie sich auf die Gehaltsverhandlung vorbereiten
Das Gehalt sichert Ihr Auskommen und belohnt Sie für die Arbeit, die Sie in einem Unternehmen leisten. Aus diesen Gründen ist es ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Keineswegs sollten Sie unvorbereitet in die Gehaltsverhandlungen gehen. Informieren Sie sich über das branchenübliche Gehalt in der Region, in der Sie sich um den Arbeitsplatz bewerben. Berücksichtigen Sie dabei Ihre Ausbildung, Ihre Berufserfahrung und mögliche Zusatzqualifikationen. Auf dieser Grundlage können Sie Ihre individuellen Gehaltsansprüche anmelden. Dies sollten Sie jedoch als Wunsch formulieren. Forderungen kommen beim Personalchef nicht gut an.
Setzen Sie Ihr Wunschgehalt etwas höher an
Gehaltsverhandlungen haben in vielen Branchen einen individuellen Charakter. Sie müssen damit rechnen, dass Sie nicht sofort das Gehalt bekommen, welches Sie sich wünschen oder erhoffen. Für sich selbst sollten Sie einen Mindestbetrag definieren: Unter diesem sollten Sie sich überlegen, ob Sie den Job annehmen. Ihr individuelles Mindestgehalt kann sich an den branchenüblichen Werten in der jeweiligen Region orientieren.
Um die Gehaltsverhandlungen positiv abzuschliessen, ist es empfehlenswert, einen Wert oberhalb Ihrer Mindestvorstellung zu diskutieren. Schlagen Sie auf Ihre individuelle Gehaltsvorstellung zehn Prozent auf und gehen Sie mit diesem Wert in das Gespräch. Sie können sich auf eine Verhandlung einlassen und mit Ihren Ansprüchen heruntergehen, ohne dass Sie den Mindestsatz verlieren, den Sie verdienen möchten.
Bleiben Sie höflich und kooperativ
Bei einem Bewerbungsgespräch gilt es, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Dies ist auch eine gute Empfehlung für die Gehaltsverhandlung: Treten Sie selbstbewusst auf, aber fordern Sie nicht. Wenn Sie die Verhandlungen im Konjunktiv führen, haben Sie eine höfliche, aber bestimmte Basis.
Scheuen Sie sich nicht, den angebotenen Job abzulehnen, wenn er zu gering bezahlt ist. Sie haben sich mit Ihrer Ausbildung und Ihren Erfahrungen eine Expertise erarbeitet, für die Sie ein angemessenes Gehalt verlangen dürfen. Mitunter führt Hartnäckigkeit zum Ziel. Und wenn dies nicht der Fall sein sollte: Bei einer neuen Bewerbung haben Sie sicher mehr Glück.
Den Job mit einem niedrigen Gehalt annehmen?
Ob Sie den Job mit einem niedrigeren Gehalt annehmen möchten, ist eine individuelle Entscheidung, die Sie ganz allein treffen müssen. Es gibt Menschen, die für die Arbeit in ihrem Traumberuf bewusst auf einen Teil des Gehalts verzichten.
Letztlich kommt es auf das Gesamtpaket an. Im Grunde ist es eine gute Strategie, auf das selbst definierte Mindestgehalt nicht zu verzichten. Ein seriöses Unternehmen ist in der Regel bereit, für gute Arbeit ein angemessenes Gehalt zu zahlen. Somit können Sie verlangen, was Sie sich in Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn erarbeitet haben.