Warum kann ich mir keine Namen und Gesichter merken?
Veröffentlicht am 07.07.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Die Ansprache mit dem Namen ist im Alltag normal. Doch nicht immer ist das möglich, beispielsweise weil einem der Namen zum Gesicht nicht einfällt. Gerade wenn das häufiger passiert, stellt sich hier schnell die Frage nach einer Krankheit.
Das vergessen von einem Namen oder das man sich ein Gesicht nicht merken kann, ist nicht
automatisch eine Krankheit. Gerade wenn man viele Menschen kennt, kann das vergessen von einem Namen oder von einem Gesicht durchaus passieren. Anders kann es aussehen, wenn es sich um Familienmitglieder handelt, um enge Freunde oder wenn es häufiger passiert.
Dann kann hier eine Prosopagnosie vorliegen. Hierbei handelt es sich um eine Gesichtsblindheit, die selbst den Namen und das Gesicht von engen Menschen vergessen lässt. Der Schweregrad einer Prosopagnosie kann sehr unterschiedlich sein. Unterschiede kann es aber auch in anderer Hinsicht geben. So kann diese von Geburt aus vorhanden sein oder mit der Zeit sich entwickeln.
Ist die Prosopagnosie heil- und behandelbar?
Gerade wenn man Probleme mit dem Namen und Gesichtern hat, führt zwangsläufig der Weg zum Arzt. Und kommt dieser zur Diagnose Prosopagnosie, stellt sich auch die Frage nach der Behandlung und generell ob es heilbar ist. Doch beides ist leider nicht der Fall. Weder kann man eine Prosopagnosie ärztlich behandeln, noch kann man es dementsprechend auch heilen.
Die einzige Möglichkeit die betroffene Menschen haben, ist die Entwicklung einer Kompensationsstrategie. Innerhalb der Familie wird sich die Notwendigkeit nicht stellen, wenn es die Familienmitglieder wissen. Durch eine andere Gesprächsgestaltung, wie zu Beginn die Nennung vom Namen, kann die Prosopagnosie hier im Alltag innerhalb der Familie und mit Verwandten kein großen Problem darstellen. Wesentlich anders ist es im beruflichen Alltag. Hier bieten sich bei der Kompensationsstragie verschiedene Möglichkeiten an:
- Offener Umgang mit der Prosopagnosie
- Hifsbrücken nutzen, wie Promi-Namen
- Einprägen personenbezogener Merkmale
Wie das im Alltag aussehen kann
Die Meisterung im Alltag mit der Prosopagnosie kann verschieden sein. Fühlt man sich stark und ist es einem nicht peinlich, kann es der offener Umgang mit der Krankheit sein. Möchte man das nicht, kann das Einprägen von personenbezogenen Merkmale ein Weg sein. Hat das Gegenüber zum Beispiel eine Glatze, so kann das ein personenbezogenes Merkmal zum merken von Namen oder von einem Gesicht sein. Alternativ, kann man sich gut die Namen und Gesichter von Promis merken, kann auch das eine Hilfsbrücke für den Alltag sein.